„Berlin neu entdecken“

LERNSTATION 9:

 

Die Legomauer

 

Aufgaben:

 

15 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer kann man den ehemaligen Mauerverlauf in Berlin nur noch schwer nachvollziehen.

 

Um Ihnen eine Vorstellung von der Teilung Berlins zu geben, möchten wir Sie bitten, die Mauer auf dem Stadtplan mit Legosteinen nachzubauen.

 

Damit Sie wissen, wo der „antifaschistische Schutzwall“ verlief, lesen Sie sich bitte aufmerksam die Berichte von (fiktiven) Augenzeugen durch und versuchen Sie mit deren Hilfe zu kombinieren, durch welche Bezirke die Mauer ging.

die Berliner Bezirke heute

Augenzeugenberichte:

 

Uschi Finkenbrink, 59:

„Also, ick weet noch janz jenau, wie de John F Kennedy dreiunsechzig in Berlin war. Det war ja noch n junge, jutaussehende Präsident! Da hat der da vor de Schöneberger Rathaus jesprochen, tolle Rede jehalten, und da hat man det Jefühl jehabt, dat man als Berliner ooch wat zählt, nich nur immer de Bundesrepublik. Obwohl det ja damals eijentlich nur um uns Westberliner ging un de wilde Osten ja schon hinter Neukölln anjefangen hat, un im Süden war ja ooch alles DDR.“

 

Adelheid Gütelow, 96:

„Ja, also, wir hatten ja damals nach dem Krieg noch richtig Glück gehabt, nicht wahr, dass wir bei den Franzosen in der Besatzungszone gelandet sind und nicht bei den Sowjets. Da hab ich noch zu meinem mittlerweile verstorbenen Mann – Gott hab ihn selig! - gesagt: ‚Du, Erwin, stell Dir vor, wir hätten einige Kilometer weiter östlich gelebt’, da war ja gleich Pankow auf der anderen Seite der Mauer, ‚da hätten sie uns einundsechzig auch eingesperrt!’ Nicht auszudenken, was wir dann noch hätten mitmachen müssen!“

 

Prof. Jürgen Habermann, 55:

„Wie Sie sicherlich wissen, habe ich mich mit dem Phänomen Berliner Mauer wissenschaftlich auseinandergesetzt und meine Untersuchungen haben ergeben, dass die Mauer auf die soziale und kulturelle Entwicklung Westberlins eine durchaus größere Wirkung hatte, als bisher angenommen: Nehmen wir als Beispiel Kreuzberg, das ja an drei Ostberliner Bezirke grenzte und somit eine Halbinsel im Ozean des Kommunismus bildete, so wie Westberlin an sich ja auch schon eine Insel inmitten der DDR war...“

 

Karl-Heinz Bolle, 72:

„Ick lebe nach wie vor in Mitte, mittenmang dabei also, ha, ha, ha, un in de letzte 15 Jahre hat sich da janz schön was jetan, nich nur, das jetzt de janze Wessis kommen, sondern auch de Amis! Die haben, nur so als Beispiel, in de Friedrichsstraße ne riesije American...äh, Jlaskasten hinjestellt, dit wäre ja damals zu DDR-Zeiten jar nich denkbar jewesen, da hätt’ dit jehießen, de kapitalistische Klassenfeind kommt! Ha, dit wär’ wat jewesen!“

 

Jens Herrmann, 43:

„Na, als damals de Mauer aufging, hab ick jleich zu meine Frau jesagt: ‚Wir hauen ab in de Westen!“ Aber in Berlin bleiben wollten wir schon, schon wegen meine Tante Gerda in Friedrichshain und so. Na ja, da sind wir dann halt nach Charlottenburg umjesiedelt, war natürlich nicht janz billig für uns, aber dit war 20 Jahre lang mein Traum, einmal de Ku’damm entlang zu jehen, und jetzt kann ick dit jeden Tag machen, und jetz is es, na ja...schon wieder janz normal.“

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